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3 Gründe, warum Achtsamkeit und Agilität zusammenpassen – Teil 1: Unsicherheit

Eine moderne Achtsamkeitspraxis ergänzt Agilität perfekt: Achtsamkeit hilft, agile Werte und Methoden wirklich leben zu können. In dieser Blogserie beleuchte ich diesen Zusammenhang – heute geht es um den Umgang mit Unsicherheit.

Agilität unterscheidet sich von klassischem Vorgehen durch den Umgang mit Unsicherheit. Mit einer agilen Haltung lasse ich Unsicherheit zu, anstatt sie sofort loswerden zu wollen. Ich setze einen Prozess auf, der mir erlaubt, möglichst schnell zu lernen: Durch Retrospektiven, durch Ausliefern, letztlich durch Experimente.

Also muss ich wissen, wie das geht: Wie gestalten wir ein gutes Experiment, wie moderiere ich eine wertvolle Retrospektive, wie finden und bauen wir das nächste Inkrement, das uns maximal nützliches Feedback gibt?

Große Teile der agilen Literatur beschäftigen sich mit diesen Themen. Das Problem ist: nur zu wissen, wie das geht, reicht nicht. Ich muss es auch umsetzen können. Und dazu brauche ich die Fähigkeit, Unsicherheit auch auszuhalten.

Unsicherheit ist unangenehm

Für die meisten von uns ist Unsicherheit nämlich unangenehm und wir haben die ganz natürliche und verständliche Tendenz etwas Unangenehmes nicht spüren zu wollen. Wie geht das am Einfachsten? Indem ich mir und anderen Sicherheit vorgaukele – das klingt z.B. so:

  • “Wir wissen ja schon, was der Kunde will.”
  • “Wir schreiben jetzt einmal ganz detaillierte Testspezifikationen, mit denen wir dann jedes Release manuell durchtesten.”
  • “Bitte machen Sie einmal einen Plan und sagen Sie mir, was es kostet und wann es fertig ist.”
„Wir wissen, was unsere Kunden brauchen.“

Dies sind alles Beispiele für Strategien aus einem klassischen Vorgehen, die in einem komplizierten Umfeld auch angemessenen sind – denn dort ist es möglich, Unsicherheit durch Expertenwissen und professionelle Planung zu minimieren.

In einem komplexen Umfeld funktioniert dies jedoch gerade nicht mehr und genau deswegen gehen wir agil vor.

Und wie hilft Achtsamkeit dabei?

Ein modernes Achtsamkeitstraining entwickelt Gelassenheit – und das ist genau die Fähigkeit, Emotionen wahrzunehmen ohne gleich darauf reagieren. Und vor allem ohne gleich darauf mit alten, antrainierten Mustern zu reagieren. Und das gilt natürlich auch für Unsicherheit.

Mit einem modernen Achtsamkeitstraining lernst Du also

  • Unsicherheit in Dir zuzulassen,
  • nicht in die Falle zu tappen, der Unsicherheit durch gewohnte, aber nicht wirklich hilfreiche Strategien aus dem Weg zu gehen und
  • aus dem Kontakt mit der Unsicherheit heraus die Experimente zu finden, die Euch jetzt voranbringen.

Gelassenheit ist also die notwendige innere Fähigkeit, die in agilen Trainings und Coachings erlernten agilen Methoden und Prinzipien auch umzusetzen.

Das heißt: Organisationen entwickeln durch soziale Rituale (z.B. Sprints und Retrospektiven) ihre Fähigkeit, Agilität zu leben. Auf der individuellen Ebene kannst Du durch Achtsamkeit Deine persönliche Fähigkeit steigern, agil zu leben.

Du möchtest mehr lernen?

Dann kannst Du im 8 Wochen Programm „Achtsamkeit für (angehende) Agilisten“ richtig tief einsteigen. Wir beginnen mit einem Workshop-Tag und dann unterstütze ich Dich in den nächsten 8 Wochen darin, Achtsamkeit als Gewohnheit in Deinem Alltag zu etablieren. Für mehr Zufriedenheit.